Heute gibt es doppelt so viele Füchse wie vor 20 Jahren – dank erfolgreicher Tollwutimpfung. Bedrohte Bodenbrüter wie Rebhuhn oder Kiebitz leiden darunter. Jagd leistet einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Fuchspopulationen regulieren sich in der modernen Kulturlandschaft nicht mehr selbst. Der Fuchs ist ein anpassungsfähiger Kulturfolger. Er hat sich menschliche Nahrungsquellen im Siedlungsbereich erschlossen (Abfälle, Kompost, Katzenfutter) – ebenso wie Wildschwein, Steinmarder, Waschbär oder Marderhund. So kann der Fuchs auch dann in hohen Populationen überleben, wenn seine Beutetiere abnehmen. Der frühere Regulationsmechanismus der Tollwut ist durch erfolgreiche Impfung ebenfalls weggefallen.

Fuchsjagd begünstigt Artenschutz

Wenn räuberische Arten wie der Fuchs in unnatürlich hohen Beständen vorkommen, können sie – in Verbindung mit abnehmender Lebensraumqualität für die Beutetiere – am Boden brütende Vögel an den Rand des Aussterbens bringen. Die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft und der Dachverband Deutscher Avifaunisten haben dies 2011 in einem Positionspapier zur aktuellen Bestandssituation der Vögel der Agrarlandschaft bekräftigt.
Räuberische Arten haben negativen Einfluss

Einige aktuelle Beispiele zum Einfluss von Fuchs und Co.: Die Wissenschaftler Torsten Langgemach und Jochen Bellebaum (2005) resümieren nach Auswertung von über einem Dutzend aktueller Studien: Raubsäuger, hauptsächlich der Fuchs, haben vor allem in Küstenregionen einen enorm negativen Einfluss auf Seevögel und Wiesenbrüter. Auf Inseln ohne Räuber sind die Bruterfolge noch hoch, wogegen die Verluste durch Prädatoren – also räuberische Arten – auf dem Festland schwerwiegend sind. Der Wissenschaftler Wolf Teunissen hat in der Agrarlandschaft in den Niederlanden (2008) nachgewiesen: 56 Prozent der Nester von Kiebitz und Kiebitzregenpfeifer wurden geplündert – in den meisten Fällen war es der Fuchs. Professor Klaus Hackländer (2014) hat zudem in einem Gutachten festgestellt: Streunende Hauskatzen können lokal zum Rückgang oder Aussterben einer Art führen. In der Stollhammer Wisch (Niedersachsen) oder im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft (Mecklenburg-Vorpommern) – überregional bedeutende Brutgebiete für bedrohte Wiesenvögel – wurde die Notwendigkeit der Fangjagd zur Regulierung von Räubern ebenfalls erkannt: Jäger und Vogelschützer arbeiten bei diesem Thema eng zusammen.

Übrigens: Bei hohen Populationsdichten erkranken Füchse öfter an Staupe (Virus) oder Räude (Milbe) – es kann zu regelrechten Seuchenzügen kommen. Auch Hunde können betroffen sein. Jeder, der einen Fuchs mit Räude gesehen hat und die damit verbundenen Schmerzen ahnt, kann nicht ernsthaft für die Regelung der Populationen über Krankheiten sein. Dies steht auch dem Aspekt des Tierschutzes entgegen.

(Quelle: Deutscher Jagdverband)