Wildunfallgefahr steigt in den Morgenstunden

Wer hat an der Uhr gedreht? Das könnten sich Wildtiere am Sonntag fragen: dank Zeitumstellung fällt der Berufsverkehr in die Morgendämmerung. Reh, Hirsch und Wildschwein werden auf der Suche nach Futter dann plötzlich von Autos überrascht.

Die Jäger appellieren an Autofahrer, besonders an Wald- und Feldrändern aufmerksam zu sein, denn hier verläuft die Straße wie durch eine Wohnung – zwischen dem Schlafzimmer, Wald, und dem Esszimmer, Feld.

Die Gefahr von Unfällen mit Wildschweinen ist bis Mitte November tagsüber besonders groß: Die Maisernte zwingt ganze Familienverbände, sich eine neue „Bleibe“ zu suchen. Wildschweine lieben Maisfelder, weil sie mehrere Monate im Jahr Deckung und Nahrung bieten. Ganze Rotten, von mehr als ein Dutzend Tieren, halten sich am Tage in den Feldern auf. Kommt der Mähdrescher, fliehen sie in der Gruppe. Dabei machen sie keinen Halt vor Straßen.

Nach einer aktuellen vorläufigen Hochrechnung des DJV ist bundesweit die Zahl der Wildunfälle gestiegen: In der Jagdsaison 2012/2013 (April 2012 bis März 2013) gab es knapp 210.000 Kollisionen zwischen Mensch und Tier. Das ist ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zur Vorjahressaison (April 2011 bis März 2012). Vor allem die Zahl der Unfälle mit Wildschweinen ging in die Höhe. 22.000 Wildschweine waren an Verkehrsunfällen beteiligt – ein Plus von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr.