Ringeltaube (Columba palumbus L.)
Erscheinungsbild

- Körperlänge: 42 cm
- Flügelspannweite: ca. 75 cm
- Gewicht: ca. 500 g
- größte und häufigste Wildtaube
- Gefieder: Kopf und Hals mohnblau, Schulter und Flügel blaugrau, Nacken und Hals purpurrosa glänzend mit grünem metallischen Schimmer, an der Brust in das schmutzig weiß der Unterseite übergehend
- breites weißes Band auf der Flügeloberseite und breiter, weißer Fleck am Hals; Jungtauben noch ohne weißen Halsfleck
- Augen gelb, Beine rot
- beim Abfliegen klatschender oder pfeifender Flügelschlag
- männliche Tauben (Tauber) sind etwas kräftiger gefärbt und schwerer als weibliche Tauben (Täubinnen), aber die Unterschiede sind zu gering, um die Geschlechter im Freiland zu unterscheiden.
- weitere Namen: Große Holz-, Blau-, Block-, Kohl-, Pfund-, Schlagtaube
Lebensraum
- In Waldgebieten aller Art bis zur Baumgrenze, in Feldgehölzen, Alleen, Parkanlagen, Obstgärten und größere Gärten.
Verbreitung und Stellung im zoologischen System
- In ganz Europa, ausgenommen Nord-Skandinavien
- Ordnung der Tauben (Columbiformes), Familie der Tauben (Columbidae)
Nahrung
- vor allem Pflanzenfresser: Sämereien, Getreide, Hülsenfrüchte, Beeren, Klee-, Raps-, Kohlblättchen, aber auch Würmer, Insekten und Larven
- Die Ringeltaube richtet als Schwarmvogel in Gärten, Gemüsefeldern und reifen Getreideschlägen oft große Schäden an.
Sinnesleistung und Lautäußerung
- Die Ringeltaube hört und sieht sehr gut.
- Revierruf des Taubers (“Rucksen”): dumpf gurrende, individuell variierende Rufreihe, bis 300 m weit zu hören.
- Balzruf des Taubers
- Bettelruf bei den Jungvögeln.
- Außerhalb der Fortpflanzungszeit keine Lautäußerungen, nur gelegentliches Rufen der Tauber an sonnigen Wintertagen.
Fortpflanzung
- brütet zwei bis drei Mal im Jahr
- erste Legezeit im April
- Bodenbalz: der Tauber trippelt hinter der Taube her, verbeugt sich würdevoll und gurrt lockend
- Flugbalz: Imponierflüge
- Ringeltauben bleiben während der Brut als Paar zusammen.
- Beide Eltern kümmern sich um die Brut.
- Das ungepolsterte Nest wird meist im Wipfel eines großen Baumes gebaut; der Tauber bringt seiner Partnerin dürre Zweige und Stängel, die diese lose zusammen steckt. Taubennester sind an dieser ‘provisorischen’ Bauart gut zu erkennen.
- zwei bis drei Eier pro Gelege
- Brutzeit: 16 bis 18 Tage
- Die Jungtiere schlüpfen blind, nach acht bis zehn Tage öffnen sich die Augen.
- Die Eltern füttert Jungen in den ersten Tagen mit Kropfmilch, ein sehr nährstoffreiches Sekret, dass von den Kropfwänden ausgeschieden wird.
- Nach 30 Tagen sind die Jungtauben flügge, nach einem Jahr geschlechtsreif.
Lebensweise und Lebenserwartung
- Ringeltauben sind sehr gesellig und bilden nach der Brut größere Schwärme, die je nach Nahrungsangebot weit umherstreifen.
- Pro Schwarm meist 30 bis 80 Vögel, selten 400.
- In Mitteleuropa überwiegend Teilzieher, d. h. ein Teil der Vögel zieht nach der Brutzeit in ein Winterquartier, die übrigen bleiben im Brutgebiet (sog. ‘Standvögel’)
- Winterquartiere der mitteleuropäischen Ringeltauben sind in Westeuropa und im mediterranen Raum.
- Die Ringeltaube kann im Freiland 21 Jahre alt werden.
Gefahren
- Natürliche Feinde der Ringeltaube: Greifvögel und Eulen
- Gelege-Räuber: Elstern, Krähen, Eichelhäher, Marder, Eichhörnchen und Katzen
(Quelle: Deutscher Jagdschutzverband)